TU Dresden – Willers-Bau, Gesamtsanierung

Fertigstellung des ersten Bauabschnitts

Nach dreijähriger Arbeit wurde der fertiggestellte erste Abschnitt des historischen Willers-Bau an die TU Dresden übergeben. Im Fokus des Projektes stand für die Leipziger Planer von RKW Architektur + der sensible Umgang mit der Bausubstanz. Zur Gesamtsanierung gehörte neben der energetischen Sanierung auch die Herstellung von Barrierefreiheit sowie eines zeitgemäßen Brandschutzes, aber auch die Befreiung des Gebäudes von Schadstoffen.

Der Willers-Bau wurde 1956 als Institutsgebäude auf dem Campus der Technischen Universität Dresden errichtet und wird bis heute von der Fakultät Mathematik genutzt. Das kammartige Gebäude erstreckt sich rund 180 Meter entlang des Zelleschen Weges und ist Teil eines denkmalgeschützten Gebäudeensembles, welches sich hofseitig um einen denkmalgeschützten Gartenhofbereich gruppiert.

Als letztes noch nicht saniertes Gebäude dieses Ensembles erhält der Willers-Bau nun eine denkmalgerechte Sanierung: Wärme- und Brandschutz, Barrierefreiheit und Arbeitsschutz. Ziel der denkmalgerechten Sanierung ist, die notwendigen Eingriffe so zurückhaltend wie möglich – für Nicht-Wissende kaum spürbar – umzusetzen, wie z.B. eine sich unauffällig in die bestehende Substanz einfügende Aufzugslösung. Während moderne Technik im 50er-Jahre-Ambiente eher versteckt werden soll, dürfen Gebrauchsspuren erhalten bleiben. Sanierung mit Liebe zum Detail: Nachguss fehlender Aluminium-Türklinken, Rückbau nachträglicher Einbauten und Wiederherstellung ursprünglicher Raumbeziehungen bis hin zum Nachbau historischer Leuchten.

Die unauffällige Einbringung der modernen TGA-Installationen in die historischen Konstruktionen erfoderte ein intensives Ringen um jedes Detail, jeden Durchbruch, jede Verkleidung. Doch der Aufwand hat sich gelohnt: In den Hörsälen und Seminarräumen, die immer noch den Charme der 1950er-Jahre ausstrahlen, wird nun eine hybride Lehre in akustisch sowie medien- und lüftungstechnisch zeitgemäß ausgestatteten Räumen möglich sein.

Insgesamt erfolgt die Sanierung des Willers-Baus schrittweise unter paralleler Nutzung der benachbarten Bauteile in drei Bauabschnitten. Unmittelbar nach Abschluss des ersten Teils sind bereits die Arbeiten am zweiten Abschnitt gestartet, der 2027 fertiggestellt wird.