Judohalle Leipzig-Holzhausen – Umbau und Aufstockung eines DDR-Typenbaus

Der Judo Holzhausen e.V. konnte 2015 ein ehemaliges Heizhaus erwerben, das in den 1960er Jahren in DDR-Typenbauweise errichtet wurde. Die ungedämmte und in Betonskelettbauweise gebaute Halle ist kein großes Baudenkmal, dennoch verkörpert sie mit ihrer charakteristischen Kassettendecke ein kleines Zeugnis der damaligen Baukultur.

In einem ersten Bauabschnitt wurde die Halle zu einer Judo-Trainingshalle umgenutzt und um einige dienende Nebenräume erweitert. Der Ausbau der Bestandshalle erfolgte fast ausschließlich mit nachhaltigen Holzbaustoffen. Für den neuen Funktionstrakt wurden die Konstruktionsprinzipien der Halle weiterentwickelt – der Robustheit des Ortes wurde mit einer Betonhülle Rechnung getragen, in die ein gedämmter Holzbau eingestellt wurde. Der erste Bauabschnitt wurde 2018 fertig gestellt.

Aufgrund der rasanten Entwicklung des Vereins und um der Entwicklung des Vereinslebens am Standort gerecht zu werden, sollte der Bau vergangenes Jahr mit einer weiteren Halle und zugehörigen Nebenräumen erweitert werden.

Den beengten Grundstücksverhältnissen folgend wurde dieser zweite Bauabschnitt als aufgestocktes Obergeschoss errichtet, welches auf dem bereits bestehenden Funktionstrakt der Halle und einem neuen Erschließungsbauwerk ruht. Vis-à-vis der Bestandshalle bildet der Erweiterungsbau eine Art Eingangstor zum Gelände und überführt die vorhandenen Baukörper in ein kleines, campusartiges Ensemble.

Der erste Bauabschnitt wurde mit zahlreichen Architekturpreisen ausgezeichnet, u.a. erhielt er bereits 2017 den Architekturpreis der Stadt Leipzig und 2019 eine Anerkennung beim BDA-Preis Sachsen.