Fuchsbau – Umbau einer Remise in Eilenburg
Eine Remise aus den 1970er Jahren, die seit den 90er Jahren als Büro genutzt wurde, liegt an einem Hanggrundstück mit einem malerischen Blick über die Muldenauen, am Rand der Dübener Heide. Durch geschickte Um- und Weiternutzung der bestehenden Bausubstanz entstand hier eine Ferienwohnung und gleichzeitig ein Experiment im „Kleinen“, welches Strategien für ressourcenschonendes Bauen aufzeigt.
Die Bauherrin verfolgte die Idee, durch weitestgehende Erhaltung der Substanz die Entstehung von Abbruchmaterialien sowie den Energieaufwand zu minimieren. Dabei wurde bewusst auf neue, innovative Ansätze zurückgegriffen, um die Prinzipien des zirkulären Bauens in die Praxis umzusetzen. Mit Bedacht wurden überwiegend regionale, langlebige und natürliche Baustoffe gewählt. Diese Prinzipien bildeten die Grundlage unserer Entwurfskonzeption und Gestaltung. Der Eingriff in den Bestand beschränkte sich auf das Einsetzen eines Halbbogenfensters, den Einbau einer neuen Holztreppe und die Installation eines Duschbades unterhalb der Treppe, um den Flächenverbrauch zu minimieren. Im Obergeschoss bildet eine Schlafkoje einen Rückzugsort, der an einen Horst erinnert: man schwebt über den Baumwipfeln und kann den Sonnenaufgang genießen.
Die Treppe wurde aus einheimischer Kiefer aus der Dahlener Heide gefertigt. Das Hirnholzpflaster im Erdgeschoss stammt aus Brandenburg, und die neuen Kieferndielen wurden in der Lausitz produziert. Aufgrund schadhafter Putzflächen mussten die Wände im Erdgeschoss innen neu verputzt werden. Gemeinsam mit der Bauherrin entschieden wir uns, die Flächen mit einem naturbelassenen Kalkputz mit Kalksteinzuschlägen zu versehen. Der Kalkputz, hergestellt nach alten Mörtelrezepturen, besitzt durch seine kristalline Struktur eine besondere Lebendigkeit und Ausstrahlung. Als Armierung zur Rissvermeidung wurde Jutegewebe eingebettet.
Für ein gesundes Raumklima wurden ausschließlich ökologische Anstriche für die Oberflächenbehandlung verwendet. Alle Holzbauteile an Wänden und Decken wurden mit einer Hydro-Wachsbeize auf pflanzlicher Basis in unterschiedlichen Farben gestrichen. Die massiven Wände im Obergeschoss erhielten einen weißen Silikatanstrich.
Zur Verbesserung des Wärmeschutzes wurde an den Dachschrägen eine zusätzliche Schicht aus Holzfaserdämmung eingebracht und neu verkleidet.
Die vorhandenen Trockenbauwände wurden im Modellversuch manuell zurückgebaut und die Schichten getrennt. So konnten Holzständer, Trennwanddämmung und Gipskartonplatten zu mehr als 60% für den Badausbau wiederverwendet werden, wodurch zirkuläres Bauen in kleinem Maßstab vor Ort umgesetzt wurde. Ein Kaminofen, der mit Holz vom eigenen Grundstück versorgt wird, unterstützt die bestehende Heizungsanlage. Zusätzlich wurde eine kleine Fotovoltaikanlage als „Balkonkraftwerk“ auf dem Dach installiert.
Ursprünglich lebten in den Dachschrägen viele Haussperlinge, deren Fluglöcher durch die neue Dachdämmung verschlossen wurden. Nun bieten Nistkästen an der Fassade den Vögeln eine neue Bleibe.
Architekturbüro:
Therese Strohe Michael Ullrich Architekten PartGmbB
Bauherr:in:
Fuchsbau – Umbau einer Remise in Eilenburg
Eine Veranstaltung von: Therese Strohe Michael Ullrich Architekten PartGmbB.
Wir würden uns freuen, wenn Sie sich bis spätestens 25.06.25 anmelden unter: post@su-a.net
Bitte geben sie in Ihre E-Mail den Betreff an: Fuchsbau
Der Treffpunkt ist vor dem Haus. Überzieher für Schuhe werden gestellt.
10:30 – 12:00
14:00 – 15:30
Hier gehts zur Anmeldung
Bei Interesse schreiben Sie bitte eine E-Mail an die rechts angegebene Adresse. Geben Sie bitte Ihren Namen, den ausgewählten Termin und die Anzahl der anzumeldenden Personen an. Sie werden so schnell wie möglich eine Rückmeldung erhalten.