Wiederbelebte Terrassen des Plauener Schlosses

Das im 13. Jahrhundert erbaute Schloss der Vögte wurde bis auf wenige Gebäudereste, den 16-eckigen Roten Turm und einigen Wehrmauern im Zweiten Weltkrieg zerstört. Auch die an der Syrastraße gelegene Häuserzeile ging verloren. Über Jahrzehnte fiel das Areal in eine Art »Dornröschenschlaf« und war völlig verwildert.

Die am Hang erhaltenen angelegten Schlossterrassen mit den Amtsgärten wurden unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten entsprechend dem historischen Vorbild wieder hergerichtet. Dabei wurden auch die Schlosszugänge über den Amtsberg und den diagonal über den Hang verlaufenden Amtsweg wieder begehbar. Über ein ausgeklügeltes Wegesystem mit Treppen und Rampen kann das Schloss von der Altstadt aus auch stufenlos erreicht werden. Die vorhandene Bastion mit ihren Mauerresten der Vorbefestigung des Plauener Schlosses wurde gesichert und aufgrund ihrer topografischen Lage als neuer Aussichtspunkt genutzt. Von der Stahlplattform bietet sich ein eindrucksvoller Blick.

Der gesamte Schlosshang ist terrassiert angelegt und wurde in seiner historischen Grundstruktur wieder hergestellt. Statisch wichtige Stützmauern wurden abgetragen und an gleicher Stelle neu errichtet. Unter den Mauern befinden sich viele Keller die früher verschiedene Nutzungen (z.B. Schlosskeller oder Braukeller) hatten. Die verschütteten Eingänge wurden teils frei gelegt und neu gefasst. Die Keller werden als »Luftschutzmuseum« zur Erinnerung als Zufluchtsstätte vieler Plauener im Krieg erlebbar gemacht. Dazu gibt es nun ein neues Eingangsgebäude als Ausstellungsort und Start des Rundgangs, das sich dezent in den Hang integriert. Die Pflanzungen umspielen die Mauern und bilden eine wichtige räumliche Struktur. Viele blühende Stauden, dauerhafte Kräuter und Zierobst bieten ein kleines Gartenerlebnis als Homage an die jahrhundertelange Nutzung als Schloss- und Amtsgärten.

Die Terrassen bilden gegenüber der Altstadt eine touristische Attraktion, die viel besucht wird. Das wieder frei gelegte Schloss ist von der Stadt aus gut sichtbar und wieder das was es über Jahrhunderte war – die Krone der Stadt. Damit gibt es wieder ein Stück altes Plauen in neuem Gewand.